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Wilder Kaiser, Plattendirettissima

 Kleine Halt, NW-Wand (2116 m)

Im Talgrund prangt die 700 Meter hohe NW-Wand der kleinen Halt, eingerahmt von Totenkirchl (links) und Hackenköpfen (rechts). Im Hintergrund Gamshalt und Ellmauer Halt.



Ausnahmsweise passt diesmal nicht alles an Guidos Sitzgurt...:-)

Basislager im Scharlinger Boden. Bis jetzt fehlte uns nichts...was aber nicht so bleiben sollte, gell Guido :-)

Die Gipfelmannschaft war schon angetreten, während der Rest des Basislagers erst erwachte....

Ein Band führt zum Einstieg am schrofigen Pfeiler - kurz vorher brachte Guido einen Granatsplitter größeren Kalibers an. Der erinnerte mich sofort an die unzähligen, die ich in meiner Jugend in den Sextner Dolomiten gefunden hatte. Aber dass die Front auch durchs Kaisertal verlaufen wäre, war mir neu. Zur Gemsenjagd wird der ja wohl nicht gedient haben?

Die ersten beiden Seillängen gehts im IIer Gelände 100 Meter aufwärts. 2 INOX Klebehaken (Bühler) markieren den Einstieg der Plattendirettissima (Kaiserführe).


Über geneigte Plattenstufen zum 1. Hufeisen

Guido im 1. Hufeisen, wobei nicht alles fest zu sein scheint.

Im 1. Riegel siehts fester aus - Bohrhaken stecken ausreichend und an allen neuralgischen Stellen.


Die Stufe des 1. Riegel ist angenehm zu klettern...

Entweder lags an der falschen Interpretation der Beschreibung, der über uns befindlichen Seilschaft oder einfach am Streben nach oben....auf jeden Fall gings uns nicht schwer und schnell genug und so versuchen wirs mal auf die direkte Tour...keine Bolts aber dafür Neuland. Der Fels sieht überall machbar aus - also muß er auch....:-)

Irgendwo zwischen 2. und 3. Dachriegel - die Bühler waren plötzlich Expressanker mit Lasche, komisch. Mir schwant schon was - und wie sich später herausstellt, sind wir glatt in der Via Aqua gelandet.

Via Aqua 11.Seillänge - eine nette Piazschuppe zieht links rauf mit anschließendem Rechtsausgang. Im Topo steht UIAA VI. In der Wiessner-Rossi wärs a V-. Vermutlich gibts im Kaiser auch ein Nord-Süd Gefälle?:-)

Guido im Doppelwulst der 12.SL - er wollte vorher noch einen Riegel mampfen. Ich meinte, dass könne er nach der Kinderstelle (VII-) machen! Vermutlich war er unterzuckert oder zu kleinwüchsig für diese Art von Überhänge.

Während wir in der Sonne sitzen und übers Walki Talki mit Silvi sprechen, erblicke ich 2 glänzende Bühlerhaken auf dem Bürgersteig rechts von uns. Wir queren also wieder in die ursprüngliche Route zum Stand nach der 12. SL der Kaiserführe.

Überall Wasserrillen. In einer links-rechts Schleife gehts gemütlich zum 2. Hufeisen (III u. IV).

Das Topo sagt V, wir könnens nicht fassen, aber es scheint da drüber zugehen.
Die Bühler zeigen einem den Weg...maximal IV

Dafür entschädigt uns die Natur mit exotischen Erosionen. 

Ein Rinnensystem leitet unschwierig zur Gipfelwulst..

..also gehen wir zusammen (schon äußerst durstig !)

In der Rinne vor der Gipfelwulst....

..gibts nochmal ein Guido-Spezial ! Bohrhakenlos am Stand vorbei....

Endlich oben, weils dann nach unten geht ...zum TRINKEN !!
Wieso müssen wir uns auch ausgerechnet den heißesten Tag im Jahr aussuchen?


Fazit:
Die Tour ist zwischendrin nicht idiotensicher zu finden, Schwierigkeitstechnisch überbewertet, trotz der 24 Seillängen kurzweilig, ausreichend eingebohrt, für die Füße bei Benutzung von Kletterschuhen zu lang, und bei Hitze mehr als 1 Liter Wasser mitzunehmen.










1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Hey! cooler Bericht!
wir sind die Plattendirettissima auch diesen Sommer gegangen und hatten ebfalls schwierigkeiten mit der Wegfindung...
Aber dafür genügend Wasser und Schatten bis kurz vor dem Ausstieg :-D

ist auch nachzulesen auf stefanundfrank.blogspot.com

lg Stefan